Mondlicht auf einer Terrasse. Rundherum ein Meer aus brodelndem Nebel, aus dem einzelne Türme ragen. Genau die richtige Zeit und der richtige Ort, um das Werk zu heiligen. Ihr Stolz ist ihre ureigenste Schuld, und ihre Arroganz mein Nutzen ...
Das Blutharz warf keine Blasen mehr, sondern hatte sich in einen zähen Brei verwandelt. Drei, vier Striche mit dem breiten Pinsel aus Leonirquast reichten, um das Gesicht der Statue mit der roten, zähen Masse zu überziehen. Annereton, gib mir Geduld. Jetzt heißt es warten ...
Minuten später löste sich die Maske mit einem schmatzenden Geräusch von der Statue - oder besser, der Abdruck löste sich von der Maske der Statue: ein perfektes Duplikat. In Sidor Valantis wird keiner erkennen, daß der Träger dieser Rhidaman-Maske schon seit dreißig Jahren tot ist. Der Fremde mit der langen Narbe kann zufrieden sein ...

Hintergrund

Die meisten Handwerker des Imperiums, ob Sklaven, die sich abends etwas dazuverdienen, oder in Collegien organisierte Freie, gehen hin und wieder zumindest irregulären, wenn nicht gar gänzlich illegalen Tätigkeiten nach - aber ist gibt nur wenige, die ein illegales Handwerk vollständig zu ihrem Beruf gemacht haben.
Diese Spezialisten sind nicht in Collegien organisiert; man findet sie, wenn man weiß, wen man zu fragen hat, in den schmutzigeren Vierteln oder den Nerenith der Neristu, wo sie neben ihrem 'offiziellen' Handwerk (Uhrmacher, Juwelier oder Tätowierer sind beliebt) ein einträgliches Nebengeschäft betreiben, indem sie Siegel und Schriften kopieren, gefälschte Aureal prägen oder Nachschlüssel und gar gefälschte Optimatenmasken anfertigen. Fälscher versuchen, ihr Werkzeug möglichst unauffällig und ihr Wissen möglichst im Kopf zu behalten, damit man ihnen so schnell nichts nachweisen kann oder damit sie schnell ihren Aufenthaltsort wechseln können - was auch der Grund für einen Fälscher sein kann, sich einer reisenden Abenteurergruppe anzuschließen (wobei es eher wahrscheinlich ist, daß es sich bei dem Abenteurer um einen Gesellen auf der Suche nach einem neuen Meister handelt).
Sowohl als Neristu als auch als 'illegaler' Handwerker wird er sich möglichst unauffällig verhalten, um nicht den Zorn eventueller Autoritäten auf sich zu ziehen. Wenn er aber merkt, daß er der Abenteurergruppe vertrauen kann, wird er schon bald mit Stolz seine Handwerkskünste in den Dienst der Gruppe stellen - und außerdem bietet sich hier die Gelegenheit, mehr von der Welt kennen zu lernen und so besser für künftige Inkarnationen vorbereitet zu sein.
Mehr zu den Neristu finden Sie in Wege nach Myranor auf den Seiten 49 f.

Zitate

<cite>»Ihr habt den Schlüssel für welches Haus verloren?
Das wird kompliziert, fürchte ich. Acht Aureal ... echte, bitte.«
»Amaunir-Nieren? Überhaupt nicht mein Gebiet, Herr, aber ein Bekannter meines Onkels kennt sich damit ein wenig aus. Wollt Ihr kaufen oder verkaufen?«</cite>

Kleidung, Waffen und Ausrüstung

Als Festtagsgewänder tragen die Neristu häufig dunkle Roben mit weiten Ärmeln, durch die jeweils beide Arme passen und die mit silbernen Stickereien - meist Mond- und Sternensymbolik - geschmückt sind. Im Alltagsleben bevorzugen die meisten Neristu schwarze, enge Hosen aus Echsenleder und seitlich geschlitzte, breitschultrige Oberteile, die in einen breiten Gürtel gesteckt werden, an dem allerlei Gerätschaften und große Taschen hängen. Für nächtliche Treffen mit ihren Auftraggebern verhüllt der Fälscher seine Umrisse gerne durch einen weiten, graublauen Kapuzenmantel.
Als 'Handwerker' sind sie bis auf einen Phugion und den obligatorischen Friedensstifter unbewaffnet und ungerüstet, aber mit einem langen Stab ausgestattet, in dem sich meist haufenweise (harmlose) mechanische Spielereien - und diverse Hohlräume zur Unterbringung zumindest der elementarsten Fälscher-Gerätschaften - befinden, während 'harmloses Werkzeug' wie Gravierstichel, Feilen, Bohrer und Pinzetten zusammen mit einem Dutzend Blatt Pergamenten, Schreib- und Zeichenausrüstung in einem gewachsten, zusammenrollbaren Beutel transportiert werden.

 

Der Fälscher bei Spielbeginn

MU	13	KL	12	IN	13	CH	10	GE	14	FF	15	KO	10	KK	9
LeP	16	AuP	26	Asp	-	MR	9	SO	5
AT-Basis		7		PA-Basis		7		Ausw.-Basis		8		Fernk.-Basis			7
Größe		149cm		Gewicht		39 kg

schwarze Haare, dunkelblaue Augen

Vorteile: Ausdauernd (1), Beidhändig, Immunität gegen Gift, Nachtsicht, Resistenz gegen Krankheiten, Tarnung
Nachteile: Lichtempfindlich, Randgruppe
Geisteskräfte: Gefahreninstinkt, Talentschub (Schleichen)

Kampftechniken: Schlag +0 (AT 7), Tritt +0 (AT 7), Griff +9 (AT 11), Entwinden +5 (PA 9), Ausweichen +5 (PA 10), Linkshändig +4 (AT-5, PA-5), Dolche +1 (AT 8, PA 7), Scharfe Hiebwaffen +0 (AT 7, PA 7), Stäbe +3 (AT 7, PA 10), Stumpfe Hiebwaffen +1 (AT 8, PA 7), Wurfmesser +2 (AT 9)
Körperliche Talente: Athletik -1, Gaukeleien (Taschenspielereien) +6, Klettern +6, Körperbeherrschung +3, Schleichen (Stadt) +5, Schwimmen +0, Selbstbeherrschung +3, Sich Verstecken +6, Singen -1, Sinnenschärfe +7, Stimmen Imitieren -1, Tanzen +0, Zechen +0
Gesellschaft: Gassenwissen +5, Menschenkenntnis +3, Schriftlicher Ausdruck +2, Sich Verkleiden -1, Überreden +5
Natur: Fährtensuchen +2, Fesseln +1, Orientierung (Stadt) +4, Wildnisleben +0
Wissenstalente: Alchimie +4, Geschichtswissen +3, Götter und Kulte (Neristu) +3, Heraldik +5, Kryptographie +2, Mechanik +1, Rechnen +5, Rechtskunde +2, Schätzen +3, Sprachenkunde +2, Volkskunde (Neristu) +2
Sprachen und Schriften: Muttersprache: Neristal, Gemein-Imperial, Hiero-Imperial +6, Alt-Imperial +6, Lesen/Schreiben +5
Handwerk: Boote Fahren +0, Fahrzeug Lenken +0, Feinmechanik +6, Heilkunde Gift +1, Heilkunde Wunden +1, Holzbearbeitung +3, Juwelier +2, Kochen +0, Lederarbeiten +3, Malen/Zeichnen +7, Metallguß +3, Schlösser Knacken +4, Schneidern +1

Ausrüstung: Kleidung (verbreitet), Phugion, Friedensstifter, Tragekoffer mit doppeltem Boden oder ausgehöhlter Neristu-Stab mit Fälscher- und Feinmechaniker-Werkzeug, gewachster Beutel, 10 Blatt Pergament, Schreib- und Malzeug; weitere verbreitete Ausrüstung im Wert von 2 Aureal, 25 Argental in bar